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Zschorlauer Kickern gelingt mit Pokalsieg ein Novum

Drebach. 

Vor rund 600 Zuschauern sah es beim Erzgebirgspokal-Finale fast nach einer Überraschung aus. Die Fußballer des Kreisliga-Achten SV Blau-Weiß Crottendorf hatten gegen die Kreisoberliga-Spitzenreiter ESV Zschorlau die besseren Chancen, mussten sich am Ende aber doch mit 1:2 geschlagen geben. In Drebach, wo gerade der 100. Geburtstag des Fußballs gefeiert wird, streckten am Ende der Favorit die Trophäe gen Himmel – und sorgte damit für ein Novum: Zum ersten Mal in der 15-jährigen Geschichte dieses Wettbewerbs konnte eine Mannschaft ihren Titel verteidigen.

Slogan passt perfekt

«Das ist historisch, da sind wir mächtig stolz drauf», sagt ESV-Trainer Maik Schettler, der den engen Spielverlauf hatte kommen sehen. Schon beim Halbfinale in Zschopau hatte sich sein Team schwergetan und erst in der Verlängerung gesiegt. «Und auch letztes Jahr haben wir den Hallencup und auch den Pokal auf der letzten Rille gewonnen», sagt Schettler und nennt damit den Grund für den Slogan, der hinterher auf den Sieger-Shirts zu lesen war: «Da ham‘ wir wieder mal Glück gehabt.» Eine richtige Einschätzung auch für dieses Endspiel, denn trotz der frühen Führung durch Kapitän Tim Martin (8.) tat sich der Favorit enorm schwer.

Torjäger vermisst

Das Fehlen von Torjäger Franco Stopp, der sich im Training verletzt hatte und es beim Aufwärmen in Drebach vergeblich versuchte, war den Zschorlauern anzumerken. «Wir hatten einen Plan B in der Tasche, aber der brauchte etwas Zeit», so Schettler schmunzelnd. Er wusste: «Nach der ersten Halbzeit muss eigentlich Crottendorf in Führung liegen.» Doch trotz mehrerer guter Chancen waren die durch Lukas André Ehmig (29.) lediglich zum Ausgleich gekommen. Auch danach blieb das ESV-Spiel holprig, doch Felix Teubert erlöste den Favoriten nach einem Querpass von Martin mit dem späten 2:1-Siegtor (86.).

Starker Außenseiter mit einer Schwäche

Während die einen feierten und sich auf eine Reise nach Mallorca freuten, war auf der anderen Seite der Frust zunächst deutlich spürbar. «Wir haben unsere Chancen leider nicht genutzt», haderte Trainer Kevin Viol mit einer Schwäche, die sich ihm zufolge schon durch die ganze Saison zieht. Auch kurz vor dem entscheidenden Tor hatte seine Mannschaft das 2:1 auf dem Fuß gehabt. Doch einen haushohen Favoriten derart ärgern zu können, war auch schon eine beeindruckende Leistung. Und so hielt es auch der Coach der Blau-Weißen für möglich, mit etwas Abstand betrachtet stolz auf dieses Endspiel zu sein. Die Spieler bauchten nicht ganz so lange. Viele von ihnen lächelten schon bei der Siegerehrung wieder, denn dabei bekam der Außenseiter von allen Seiten viel Lob – auch vom Sieger.

2 comments

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Sophie Wagner

Hervorragende Übersicht über das Thema

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Tim Becker

Spannender Bericht, gut gemacht

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