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Rehkitzretter sind derzeit fleißig und haben Wünsche

Westsachsen. 

Mit technischer Unterstützung am Himmel, viel Geschick und reichlich Freizeiteinsatz sind derzeit wieder vielerorts die Rehkitzretter unterwegs. Sie wollen verhindern, dass der in Wiesen versteckte niedliche Rehnachwuchs Opfer von Mähwerken wird, die derzeit oft im Einsatz ist. Denn die Landwirte ernten Grünfutter oder machen Heu. Für die Rehkitze ist typisch, dass sie regungslos im Gras verharren, dort kaum sichtbar sind und auch nicht flüchten, wenn sich Traktoren, Menschen oder tierische Feinde nähern. Da sie geruchlos sind, werden sie auch von Hunden oder Raubtieren nur zufällig entdeckt.

Rehkitzretter bekommt Unterstützung aus der Luft

„Ohne Unterstützung hat man kaum eine Chance, ein Kitz in einer Wiese zu finden“, sagt Marko Pfeiffer, Jäger in Gersdorf. Zusammen mit seiner Frau, aber auch mit anderen Helfern, ist er derzeit oft frühmorgens bei Sonnenaufgang auf Wiesen oder großen Grünlandflächen unterwegs. Sie finden die Kitze, weil es mittlerweile viele Drohnenpiloten gibt, die bei der Kitzsuche helfen. Ihre Profi-Fluggeräte sind unter anderem mit Wärmebildkameras ausgestattet, durch die die Kitze aufgrund ihrer Körperwärme sichtbar werden. So können die Helfer gezielt zu den Tieren geleitet werden. Die Kitze werden eingefangen und in Boxen gesperrt, was sie ziemlich ruhig über sich ergehen lassen. Dabei dürfen sie nur mit Handschuhen angefasst werden, weil menschlicher Geruch ansonsten dazu führt, dass sie von ihren Müttern verstoßen werden.

Wünsche an die Bevölkerung

Deshalb hat Jäger- und Rehkitzeretter Marko Pfeiffer einige Wünsche an die Bevölkerung. Boxen mit Rehkitzen, die am Rand von Wiesen oder Wäldern stehen, dürfen nicht geöffnet werden. Darum kümmern sich die Rehkitzretter wenn die Gefahr vorüber ist. Werden Rehkitze, aber auch Feldhasen und andere Jungtiere in einer Wiese sitzende gefunden, dürfen sie nicht berührt und mitgenommen werden. Normalerweise kümmern sich ihre Elterntiere um sie. Bleiben sie länger unversorgt, können Jäger oder Wildtierrettungsstationen kontaktiert werden. Hunde sollten in der Natur immer angeleint sein und auf Wegen bleiben. Ansonsten besteht das Risiko, dass sie junge Wildtiere aufstöbern oder sogar attackieren. Naturschützer und Jäger fordern deshalb eine Leinenpflicht mindestens von April bis Juli, wenn die meisten Tiere Nachwuchs haben. Auch Hauskatzen, die viel Freigang haben und nachts in der Natur unterwegs sind, können eine Gefahr für junge Feldhasen und Vögel sein.

3 comments

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Lukas Müller

Interessante Perspektive, klasse geschrieben

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Jonas Fischer

Interessante Perspektive, klasse geschrieben

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Emma Schulz

Interessante Perspektive, klasse geschrieben

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