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Kretschmer und Woidke bitten Merz um Förderung der Sorben

Berlin. 

Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), werben in einem Brief an den Kanzler um ausreichende Mittel zur Unterstützung der Sorben. Die beiden Regierungschefs bitten Friedrich Merz (CDU) darin, sich noch in diesem Jahr für ein auskömmliches Abkommen über die gemeinsame Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk in der Ober- und Niederlausitz einzusetzen. Das aktuelle Abkommen läuft Ende dieses Jahres aus. 

Das Bundesinnenministerium hat einen Entwurf für ein neues Finanzierungsabkommen vorgelegt, das von 2026 bis 2030 gelten soll. Die Mittel für die Stiftung stiegen darin zwar, ermöglichten aber wegen Kostensteigerungen nur die Sicherung des Status quo der Arbeit, schrieben Kretschmer und Woidke in dem Brief, der der dpa vorliegt. Dennoch unterstützten beide Länder trotz großer finanzpolitischer Herausforderungen den Entwurf und orientierten die Finanzplanung daran. Der Bund trägt zur Förderung 50 Prozent bei, Sachsen ein Drittel und Brandenburg ein Sechstel.

Regierungschefs für verlässliche Finanzen

Sachsens Regierungschef fordert Verlässlichkeit für die Mittel. «Die sorbische Sprache und Kultur sind ein großer Schatz und Teil der sächsischen Identität», sagte Kretschmer. «Es ist klar, dass wir weiter eine verlässliche finanzielle Grundlage brauchen, damit die Stiftung ihre wichtige und wertvolle Arbeit fortführen kann.»

Brandenburgs Ministerpräsident verwies auf die Arbeit der Stiftung. «Es ist dem Wirken der Stiftung und den von ihr geförderten Initiativen zu verdanken, dass die sorbische Sprache bewahrt wird. Sorbische Bräuche und Traditionen gehören zum einzigartigen kulturellen Erbe unseres Landes», sagte Woidke. «Deshalb wünsche ich mir, dass wir weiterhin gemeinsam die Arbeit der Stiftung für das sorbische Volk angemessen fördern.»

Sorben gehören zu vier nationalen Minderheiten

Die Sorben/Wenden gehören neben der dänischen Minderheit, der friesischen Volksgruppe und den deutschen Sinti und Roma zu den vier anerkannten nationalen Minderheiten in Deutschland. Sie sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Die Ortsschilder im Siedlungsgebiet sind zweisprachig beschriftet. 

Die Begriffe Sorben und Wenden stammen aus dem Lateinischen. In der Niederlausitz gibt es viele Menschen, die sich lieber als Wenden bezeichnen. Deshalb werden in Brandenburg beide Bezeichnungen gleichberechtigt verwendet.

Die Stiftung für das sorbische Volk gibt es seit 1991. Sie unterstützt die Pflege und Förderung sorbischer Sprache und Kultur, fördert Einrichtungen und Projekte. Derzeit liegt die gesamte Förderung nach Angaben beider Länder bei 23,9 Millionen Euro im Jahr. Der Vorsitzende der Domowina – dem Bund Lausitzer Sorben -, Dawid Statnik, dankte den Ministerpräsidenten, dass sie Verantwortung für die Zukunft des sorbischen Volkes übernähmen.

3 comments

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Lukas Müller

Guter, weiter so bitte

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Emma Schulz

Toller, vielen Dank

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Anna Schmidt

Exzellente Übersicht, sehr hilfreich

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