Igelretter fordern Mähroboter-Nachtfahrverbot auch im Landkreis Zwickau

Helfer schlagen Alarm

«Es wird immer schlimmer», sagt Sandra Kühnert vom Verein Stachelnasen Zwickauer Land, der dieses Jahr schon mehr als 200 hilfsbedürftige Igel aufgenommen hat. Schnittverletzungen, massive Unterernährung und Parasitenbefall sind die größten Probleme. Mittlerweile gelten Igel sogar als gefährdet.

Nachtfahrverbot auch für den Landkreis Zwickau gefordert

Nachdem in Leipzig und Chemnitz, wo Behörden das Vorhaben aber zunächst ausbremsten, mittlerweile Nachtfahrverbote für Mähroboter erlassen wurden, fordern die Igelschützer das nun auch für den Landkreis Zwickau. «Das ist das Mindeste, was jetzt für die Igel getan werden muss», sagt Sandra Kühnert. Denn auch die vermeintlich moderne Technik mit Kameras und Sensoren in den Mährobotern hilft nicht immer. Selbst wenn sie Igel erkennen, fahren sie dennoch über Käfer oder Amphibien, die ebenfalls bevorzugt nachts unterwegs sind.

Nicht nur Mähroboter sind ein Risiko

Für Igel, die sie bei Gefahr zusammen und nicht flüchten, sind neben den Mährobotern auch Motorsensen ein Risiko: Werden sie ohne vorherige Kontrolle unter Büsche und Sträucher gehalten, können sie dort schlafende Igel verletzten oder töten.

Tipps von Igelschützern

«Igel brauchen einfach unsere Hilfe», sagt die Sandra Kühnert. Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen, wilde Ecken und selteneres Mähen werden gefordert. Das nütze nicht nur Igeln, sondern auch Schmetterlingen, Käfern, Vögeln oder Amphibien. Wer Igel füttern will, sollte darauf achten, dass nur hochwertige Katzenfutter und Wasser sinnvoll sind. Viele weitere Hinweise geben die Igelfreunde auf ihrer Internetseite.