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Brad Pitt als Formel-1-Pilot: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Ein Formel-1-Team fährt seit drei Jahren ständig nur hinterher, ohne einen einzigen erzielten WM-Punkt. Jetzt muss schleunigst ein Sieg her, um Vorstand und Investoren zu besänftigen, sonst droht der Verkauf des Teams. Nur noch neun Grand Prix bleiben für die Rettung. Klingt nach einer unmöglichen Mission? In der echten Welt vielleicht, aber nicht in Hollywood. Erst recht nicht, wenn Brad Pitt am Steuer sitzt und Star-Produzent Jerry Bruckheimer im Hintergrund die Fäden zieht. Nach langer, vergleichsweise sehr öffentlicher Vorbereitung startet nun also endlich «F1 – Der Film» in den Kinos.

Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: In «M3GAN 2.0» zieht die titelgebende Killer-KI in den Kampf gegen eine noch bösere Künstliche Intelligenz, und die Dokumentation «One to One: John & Yoko» blickt gezielt auf die Zeit, als John Lennon und Yoko Ono in New York ein neues Leben starteten.

F1 – Der Film

Eine Boxengasse, darin zehn Teams mit je zwei Autos – das war zuletzt über viele Jahre der Standard in der Formel 1. Und dann richtete sich da vor einiger Zeit plötzlich ganz am Ende der Pit Lane ein elftes Team ein, mit zwei weiteren Autos, eigenen Mechanikern, eigenem Werkzeug und allem, was so ein Formel-1-Team eben sonst noch braucht. Das fiktionale Team APXGP nahm zwar nicht am Renngeschehen teil, durfte aber Wochenende für Wochenende immer wieder ganz nah dabei sein, wenn der echte F1-Rennzirkus unterwegs war, und tauchte so auch regelmäßig als Randerscheinung in der realen Formel-1-Berichterstattung auf. Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton unterstützte das 200-Millionen-Dollar-Filmprojekt als Produzent und Berater. Ein Riesenaufwand wurde da betrieben, alles mit dem Ziel, «F1 – Der Film» möglichst authentisch zu gestalten.

Im Film, den Regisseur Joseph Kosinski nach einem Drehbuch von Ehren Kruger inszenierte (die beiden arbeiteten zuletzt schon mit Jerry Bruckheimer an «Top Gun: Maverick»), taucht Lewis Hamilton, eine der größten Motorsport-Ikonen aller Zeiten, nur kurz auf. Von Leclerc, Sainz, Russell und Verstappen sieht man noch etwas mehr. Aber die großen Stars der echten Formel 1 sind hier ohnehin nur bessere Statisten: «F1 – Der Film», das ist vor allem die Geschichte von Sonny Hayes (Brad Pitt).

Hayes war in den 90-ern ein aufstrebender junger F1-Pilot, musste seine Karriere dann aber nach einem schweren Unfall vorzeitig beenden. Er fuhr in der Folge ein wenig NASCAR, Le Mans, Daytona und Taxi in New York, vertrieb sich die Zeit auch mit Glücksspiel. Aber dann steht plötzlich sein alter Freund und Rennfahrer-Kollege Ruben Cervantes (Javier Bardem) vor Sonny und bietet ihm eine einmalige Comeback-Chance: Der Teambesitzer von Apex GP (APXGP) verfügt mit Joshua Pearce (Damson Idris) zwar über einen sehr talentierten Rookie. Doch für den gerade frei gewordenen zweiten Fahrersitz braucht Ruben dringend jemanden mit Erfahrung, also jemanden wie Sonny – ansonsten hat das Team wohl keine Zukunft …

M3GAN 2.0

Sollte man die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz stärker regulieren? Die Frage wird in der Politik und darüber hinaus seit einigen Jahren immer wieder kontrovers diskutiert. Wer 2022 den Science-Fiction-Horrorfilm «M3GAN» im Kino sah, dürfte in der Sache eine klare Meinung haben: Ja, ganz stark regulieren! Eigentlich zur Betreuung eines Waisenmädchens entwickelt, entpuppte KI-Android M3GAN sich schnell als brutale Killermaschine. Mehrere Menschen starben, dann wurde M3GAN selbst zerstört. Aber jetzt ist sie wieder da.

Im ersten Film war M3GAN die Böse, im Sequel «M3GAN 2.0» ist sie nun eher eine von den Guten – aber auch nur deshalb, weil jemand anders noch böser ist. Ein skrupelloses Verteidigungsunternehmen hat das, was von der alten M3GAN-Software noch übrig war, stibitzt und basierend darauf Amelia entwickelt: eine KI-gesteuerte Killer-Spionin, die bald außer Kontrolle gerät. Also wird die alte M3GAN reaktiviert und mit ein paar speziellen Upgrades versehen, um Amelia aufzuhalten.

Regisseur und Autor Gerard Johnstone, der auch schon den ersten Teil inszenierte, streut viel makabren Humor in sein Sequel ein und zeichnet M3GAN als eigenwillige Künstliche Intelligenz, der man bis zuletzt nicht richtig trauen kann. «Ich habe fast keine Freude daran», kommentiert sie zwischendurch ihre neue, wieder sehr blutige Verwüstungs-Tour – die Betonung liegt dabei klar auf «fast». In die Rolle der M3GAN schlüpft erneut die neuseeländische Nachwuchsdarstellerin Amie Donald. Die fiese Amelia wird von Ivanna Sakhno verkörpert.

One to One: John & Yoko

Die frühen 70er-Jahre: Mit den Beatles ist es inzwischen offiziell vorbei, jetzt gibt es nur noch John und Yoko und die große Freiheit. Die beiden haben genug vom alten muffigen England. Aber nicht von der Liebe, nicht von der Musik, nicht von großen Ideen. Etwa 18 Monate verbringt das Paar in New York in einem kleinen Apartment in Greenwich Village – ein spannendes Kapitel für sich, um das kein Lennon-Biograf herumkommt. Der oscarprämierte Dokumentarfilmer Kevin Macdonald («Ein Tag im September») widmet diesen eineinhalb Jahren jetzt sogar einen eigenen Film: «One to One: John & Yoko».

«One to One», da wissen Lennon-Fans natürlich gleich Bescheid. Unter diesem Motto spielten John Lennon und Yoko Ono im August 1972 ein heute legendäres Benefizkonzert für benachteiligte Kinder im Madison Square Garden. Legendär auch deshalb, weil es der letzte abendfüllende Live-Auftritt von John Lennon werden sollte. Kevin Macdonald stellt das Konzert ins Zentrum seines Films, blickt aber auch gezielt darauf, was John Lennon und Yoko One damals jenseits der Musik bewegte. Es war nicht zuletzt auch der ewige Traum von einer besseren Welt. «Die Flower Generation ist am Ende», stellt Yoko Ono in einer Szene fest. «Aber wir können ja noch einmal ganz von vorne anfangen.»

Mcdonald steckte eine Menge Energie und Liebe zum Detail in seinen Film, der in Venedig Weltpremiere feierte. Er spielt bislang unveröffentlichte Ton-Aufnahmen ab, zeigt viele Bilder vom New York der 70er-Jahre und streut zwischendurch immer wieder zeitgenössische TV-Ausschnitte (von Vietnamkrieg bis Coca-Cola-Werbung) ein, um die Welt zu rekonstruieren, wie John Lennon und Yoko Ono sie damals sahen. Die Musik zum Film wurde von Sean Lennon (der Sohn von John und Yoko, der selbst Karriere als Musiker machte) neu abgemischt. Ein Teil der Aufnahmen entstand in einer aufwendigen Nachbildung der New Yorker Wohnung, in der John und Yoko damals lebten – es war gewissermaßen auch eine Zeit des «Erwachens», wie der frühere Beatle es beschreibt.

4 comments

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Felix Neumann

Danke für die schnelle Information

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Lukas Müller

Leserfreundlich und präzise

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Mia Braun

Hervorragende Übersicht über das Thema

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Felix Neumann

Aktuelle Nachrichten, perfekt zusammengefasst

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