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Wegen Lehrermangel: Zschopauer Schüler und Eltern zeigen Kultusministerium die Rote Karte

Zschopau. 

Symbolisch haben mehr als 150 Menschen dem Sächsischen Kultusministerium am Mittwoch in Zschopau die Rote Karte gezeigt. Auf dem Neumarkt waren vor allem zahlreiche Schüler und Eltern der Martin-Andersen-Nexö-Oberschule sowie des Gymnasiums zusammengekommen, um mit dieser Aktion ein Zeichen gegen den aktuellen Lehrermangel zu setzen. „Aktuell liegt die Ausfallquote an unserer Schule bei 24 Prozent“, erklärt Luise Teichmann, die an der Nexö-Schule Vorsitzende des Elternrats ist und den entscheidenden Anstoß für den stillen Protest am Mittwoch gab.

Hoffnung auf einen Austausch

Das Bild, auf dem alle Anwesenden die Rote Karte in die Höhe strecken, soll zusammen mit einer Pressemitteilung nach Dresden geschickt werden. „Wir wollen niemanden an den Pranger stellen, sondern auf die Situation aufmerksam machen und ins Gespräch kommen“, sagt auch Kristin Seipert, die Vorsitzende des Elternrats am Gymnasium. Ziel sei, einen Austausch mit Kultusminister Conrad Clemens herbeizuführen, um mögliche Lösungen zu besprechen. Diese könnten auch darin bestehen, Lehrer mit Assistenzkräften oder multiprofessionellen Teams bei anderen Aufgaben zu entlasten, sodass sie mehr Zeit für den Unterricht haben.

Andere Beispiele lassen hoffen

In Görlitz, wo die Initiative mit der Roten Karte begann, kommen nun vermehrt Referendare zum Einsatz. Auch andernorts seien Alternativen gefunden worden. Die Zschopauer sind also durchaus optimistisch, denn so wie jetzt könne es einfach nicht weitergehen. „Es ist schlimm, dass die Kinder nicht das Wissen vermittelt bekommen, das sie brauchen“, sagt Luise Teichmann, deren Sohn die 6. Klasse besucht. Etwa ein Viertel seines geplanten Unterrichts wird derzeit gestrichen. Wenn es später um den Einstieg ins Berufsleben geht, könne diese Bildungslücke einen negativen Einfluss auf die Chancen haben, so die Sorge vieler Eltern und Schüler.

Unterstützung aus dem Rathaus

Unterstützung bekamen die Vertreter der Schulen am Mittwoch auch von Zschopaus Oberbürgermeister Arne Sigmund, seinen beiden Stellvertretern und weiteren Stadträten. „Es ist wichtig, dass das öffentliche Bewusstsein auf dieses Thema gelenkt wird“, so Sigmund. Dabei waren keine großen Reden nötig, zumal es sich nicht um eine Demonstration handelte. Allein mit ihren Roten Karten wollen die Zschopau auf dieses weitreichende Problem aufmerksam machen und so einen konstruktiven Austausch herbeiführen.

4 comments

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Laura Weber

Sehr informative Analyse

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Anna Schmidt

Guter, weiter so bitte

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Jonas Fischer

Sehr nützliche Zusammenfassung, weiter so

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Jonas Fischer

Exzellente Übersicht, sehr hilfreich

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