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Überfüllte Kleidercontainer in Chemnitz: Wie geht es weiter?

Chemnitz. 

Überall im Stadtgebiet sieht man sie derzeit: Kleidercontainer, die vollgestopft sind und deren Inhalt bereits auf dem Fußweg liegt. Dabei ist das Ansinnen der Container ein gutes: Organisationen, die die sogenannten „Kleiderkammern“ betreiben, wollen weiterhin nutzbare Textilien Bedürftigen zur Verfügung stellen. Nun liegt es sicher zum einen an der Bequemlichkeit einiger Bürger, die ihre ausrangierten Klamotten trotz Überfüllung an die Container legen.

Neue Fassung der Abfallrichtlinie stellt „Kleiderkammern“ vor Problemen

Zum anderen hat die EU zu Beginn des Jahres eine aktualisierte Fassung der Abfallrichtlinie in Kraft gesetzt. Seitdem müssen Textilien und gefährliche Abfälle getrennt voneinander entsorgt werden. Das heißt: Alttextilien dürfen nicht mehr in der schwarzen Tonne entsorgt werden. Viele Bürger haben in Folge dessen ihre Entsorgung verändert und werfen auch nicht mehr nutzbare Alttextilien in die vielerorts aufgestellten Altkleidercontainer. Auch deshalb quillen die nun regelrecht über. Organisationen, die die „Kleiderkammern“ betreiben, werden von dieser Entwicklung vor erhebliche Probleme gestellt.

Unbrauchbare Textilien werden ebenfalls in Kleidercontainer geworfen

Das Aufkommen an nicht verwertbaren Textilien ist seit Jahresanfang extrem gestiegen. Daraus folgt, dass die nicht nutzbaren Alttextilien gesammelt und durch den ASR abgeholt werden müssen. Der ASR stellt unbürokratisch entsprechende Container zur Verfügung. Das wird auch ausdrücklich positiv wahrgenommen. Allerdings entstehen für die gemeinnützigen Organisationen Entsorgungskosten pro Tonne, die aus dem laufenden Budget nicht mehr getragen werden können. Im Schlimmsten Fall müssen diese Organisationen die soziale Arbeit, also die Betreibung der „Kleiderkammern“, einstellen.

Druck auf ASR

Die Fraktionsgemeinschaft CDU/FDP will in einem Beschlussantrag, der den Stadträten vorliegt, nun den ASR verpflichten, Alttextilien auf seinen Wertstoffhöfen anzunehmen. Ein weiterer positiver Effekt wäre: Wenn verschlissene Alttextilien nicht mehr über die schwarze Tonne, sondern über die Wertstoffhöfe entsorgt werden, besteht die Möglichkeit, die Reststoffe in den Wertstoffkreislauf zu integrieren.

3 comments

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Lukas Müller

Aktuelle Nachrichten, perfekt zusammengefasst

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Lukas Müller

Super verständlich aufbereitet

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Emma Schulz

Klare Darstellung, gut erklärt

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