Telefonieren wie anno dazumal: Ausstellung zeigt Klassiker aus zwei Jahrhunderten
In Zeiten von Smartphones scheint es für manche gar nicht mehr vorstellbar, wie früher einmal telefoniert wurde – mit festen Telefonen, samt Kabel, erst mit Drehscheibe für die Ziffern später mit Tasten. Oder wer kennt sie noch: Das Fräulein vom Amt. In den frühen Telefonzentralen musste die Verbindung eines Anrufers mit dem gewünschten Gesprächspartner noch manuell hergestellt – «vermittelt» – werden. Im öffentlichen Telefonnetz geschah das meist durch Telefonistinnen. Im Jahr 1883 hält das Telefon auch in Chemnitz seinen Einzug. Der Telefonverkehr war vorerst nur innerhalb der Stadt möglich. Die ersten 68 Telefonteilnehmer waren ausschließlich Firmen, wie zum Beispiel Hartmann, Union oder Germania. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Handvermittlung fast überall durch die Direktwahl der Telefonnummer im Selbstwählverkehr ersetzt. In Chemnitz wurde die erste Wählvermittlungsstelle am 17. Mai 1925 in der Reichsstraße/Stephansplatz in Betrieb benommen.
Als der Hörer noch ein Kabel hatte
Eine neue Ausstellung im Industriemuseum präsentiert ab dem 6. Juni Telefonapparate aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Mit dabei sind Stadtfernsprecher, frühe Wähltelefone und Klassiker. Ein Highlight könnte für den einen oder anderen eines der letzten Fernsprechhäuschen der Stadt Chemnitz werden, in dem telefoniert werden kann, so Museumsleiter Jürgen Kabus.
Öffnungszeiten im Überblick
Geöffnet hat das Industriemuseum Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.
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