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Quietschgelb trifft Dieselpower: Entenrennen und Traktorentreffen begeistern in Zug

Freiberg. 

Was haben ein Entenrennen und Oldtimertraktoren gemeinsam? Sie alle waren Teil eines einzigartigen Festwochenendes im Freiberger Stadtteil Zug. Anlässlich «600 Jahre Langenrinne» und 30 Jahre Brauchtumsverein Zug e.V. wurde am Wochenende nicht nur gefeiert – sondern Geschichte gelebt, Gemeinschaft erlebt und Technik zum Staunen gebracht. Zwei ganz besondere Highlights stachen dabei heraus: das allererste Zuger Entenrennen – und ein Traktorentreffen, das Kindheitserinnerungen und Dieselgeruch auf ganz besondere Weise miteinander verband.

Wenn Gummienten zum Publikumsmagnet werden

Es begann am Sonntagvormittag mit einem Bild, das man so schnell nicht vergisst: Hunderte gelbe Plastikenten auf dem Münzbach, Kinder mit gespitzten Lippen am Ufer, und dazwischen Eltern, Großeltern und Schaulustige, die jede Kurve mitfieberten. Die Jugendfeuerwehr Zug organisierte zum ersten Mal ein Entenrennen, das sich schnell als echtes Publikumshighlight entpuppte.

 

Über 300 Enten gingen an den Start – und sie alle für den guten Zweck: Ein Euro pro Ente floss direkt in die Kasse der Jugendfeuerwehr. Die Gewinnerente – Nr. 233 – gehörte Sophie Seyfert, die ihren Sieg mit einem breiten Grinsen entgegennahm.

 

Was als kleines Event begann, wurde zu einem Symbol für das, was das Wochenende ausmachte: Zusammenhalt, generationsübergreifende Freude und Ehrenamt mit Herz.

 

Diesel, Geschichte und Dorffest-Charme: Das Traktorentreffen lebt wieder

Nur wenige Meter entfernt – am Gelände des ehemaligen Volksgutes – röhrten und tuckerten historische Motoren: Das Traktorentreffen in Zug war eine Hommage an landwirtschaftliche Traditionen, an Technik vergangener Jahrzehnte – und an die Menschen, die sie pflegten. Rund 2000 Besucher bestaunten über 50 liebevoll restaurierte Traktoren – darunter echte Raritäten wie ein Lanz-Bulldog mit Sonderwert, DDR-Landtechnik oder Vorkriegsmodelle der 50er und 60er Jahre.

 

Marco Ritter, Veranstalter und einer der Köpfe hinter dem Treffen, erklärt im Interview, wie alles begann:

 

«Die Idee ist daraus geboren, dass die Flächen vom US Car Meeting genutzt werden sollten. Früher gab es hier schon Traktorentreffen – und viele wollten das wieder. Besonders Hubert Göhler, um die 70 Jahre alt, der früher selbst hier in der Landwirtschaft tätig war, hatte den Wunsch, das noch einmal zu erleben.»

 

Gesagt, getan – und was entstand, war mehr als ein Technik-Showcase: Ein echtes Dorffest mit Seele.

 

«Es ist ein Familienfest geworden – mit Kinderschminken, Bastelständen, Hüpfburgen, regionalen Händlern, Spielzeug und natürlich gutem Essen. Jeder findet hier etwas.»

 

Was Marco Ritter besonders wichtig ist: die Verbindung zur Geschichte des Ortes. Das Volksgut, einst Herzstück der landwirtschaftlichen Arbeit in der Region, wurde mit diesem Treffen nicht nur gewürdigt, sondern wiederbelebt.

 

Ein Wochenende, das verbindet – mit Ausblick auf die Zukunft

Für viele Familien war das Wochenende nicht nur ein nostalgischer Ausflug, sondern ein echtes Highlight. Kinder konnten mit funkelnden Augen erste Traktorfahrten erleben, während die Älteren Erinnerungen an eigene Erlebnisse auf dem Feld oder Hof austauschten. Und mittendrin: Menschen wie Thomas Göhler, Sophie Seyfert oder Marco Ritter, die mit ihrer Leidenschaft die Feste überhaupt erst möglich machten.

 

«Ich wünsche mir, dass wir diese Verbindung aus Tradition, Technik und Familienfest auch in den kommenden Jahren erhalten können», so Ritter.

 

Tradition trifft Lebensfreude

Zwischen quiekenden Gummienten und röhrenden Oldtimern wurde am Wochenende in Zug mehr gefeiert als ein Ortsjubiläum. Es wurde ein Stück Identität sichtbar gemacht – mit Herz, Motorenöl und ganz viel Gemeinschaft.

 

Wer das verpasst hat, sollte sich eines vormerken: In Zug wird Geschichte nicht nur erzählt. Sie fährt, schwimmt und lebt.

2 comments

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Sophie Wagner

Interessante Perspektive, klasse geschrieben

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Jonas Fischer

Dieser Beitrag ist äußerst hilfreich

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