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Nachwuchsracer des AMC-Sachsenring fahren beim Heimrennen in Erfolgsspur

Mülsen. 

Nach der Auftaktveranstaltung vor drei Wochen zum diesjährigen ADAC Mini Bike sowie Pocket Bike Cup stand am gestrigen Samstag mit dem «7. AMC Pocket- und Mini-Bike-Rennen in der Arena E in Mülsen» das Heimspiel des bereits im niedersächsischen Faßberg überaus erfolgreichen Nachwuchses des AMC Sachsenring auf dem Programm.

Mehrere Klassen

Natürlich waren vor allem auf der Trainingsstrecke der hiesigen Hoffnungsträger für die Zukunft weitere Erfolge vorprogrammiert, was letztendlich diesmal sogar im totalen Erfolg gipfelte. Gefahren wurde, wie üblich, in den drei Mini-Bike-Klassen MiniGP 190, MiniGP 160 und Junior sowie in der Pocket-Bike-Kategorie der Allerjüngsten und am Ende stellte diesmal der Hohenstein-Ernstthaler Motorsportclub die Sieger in allen Klassen.

 

Rennen verkamen vorn wieder zur Club-Meisterschaft

Die Top-Klasse ist die MiniGP 190, in der ca. 25 PS leistende Mini-Motorräder Ohvale GP-2 190 Daytona von mindestens zwölf Jahre alten Kindern (Jahrgänge 2009 bis 2013) eingesetzt werden. Sie ist die letzte Stufe vor dem Aufstieg in den richtigen Motorrad-Rennsport. Hierbei setzte sich das Battle von Jason Rudolph aus St. Egidien und des Bad Blankenburgers Ole Säuberlich fort. Diesmal entspann sich allerdings in den beiden Rennen ein packender Dreikampf an der Spitze, denn Fillin Lorenz aus Glauchau hielt jeweils mit seinen Club-Kameraden, dem Doppelsieger von Faßberg Jason Rudolph und dem Trainingsschnellsten Ole Säuberlich, gut mit. Nach mehreren Positions- und Führungswechseln der ersten drei kam es schließlich zum Foto-Finish, bei dem der etwas leichtere Ole Säuberlich beim Sprint aus der letzten Kurve bis zum Zielstrich sein Vorderrad 0,018 Sekunden vor Jason Rudolph über selbigen schob. Mit nur 0,121 Sekunden Rückstand wurde Fillin Lorenz Dritter.

Viele Positionswechsel

Das zweite Rennen der MiniGP-190-Akteure gestaltete sich fast identisch zum ersten. Wieder setzten sich Ole Säuberlich und Jason Rudolph mit Fillin Lorenz im Schlepptau rasch vom restlichen Feld ab und machten vorn ihr Ding für sich. Auch die Kampfhandlungen mit den Positionsverschiebungen wiederholten sich mit dem gleichen, wenngleich nicht ganz so engen Ausgang an der Ziellinie mit Ole Säuberlich als Sieger vor Jason Rudolph und Fillin Lorenz.

Sturz kurz vor Schluss

Der eigentlich den Mini-Bikes körperlich entwachsene Kai Hummel aus Auerbach im Vogtland fuhr im ersten Lauf hinter den drei Spitzenreitern einem feinen vierten Platz entgegen, doch drei Runden vor Schluss stürzte er. Mit abgebrochenem Lenkerstummel fuhr er das Rennen zwar zu Ende, kam aber mit Rundenrückstand nur als Neunter und damit Letzter hinter Manuel Kröner aus Steinpleis und Phil Claußnitzer aus Deutschneudorf ins Ziel. Während Kai Hummel im zweiten Rennen Fünfter wurde, waren Manuel Kröner und Phil Claußnitzer erneut damit beschäftigt, die rote Laterne dem jeweils anderen zuzuschieben und kamen in dieser Reihenfolge schließlich als Achter bzw. Neunter ins Ziel.

Wieder zwei AMC-Doppelsiege

In der Klasse MiniGP 160 (Ohvale GP-0 160 4S, ca. 15 PS, Mindestens zehn Jahre, Jahrgänge 2011 bis 2015) kämpften in beiden Rennen der Dresdner Paul Weinhold und Ben Warzecha, ebenfalls aus Glauchau, vorn allein auf weiter Flur um den Sieg. Im ersten Lauf führte Paul Weinhold von Beginn an, mal mit mehr, mal mit weniger Vorsprung, und feierte letztendlich einen Start-Ziel-Sieg mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung vorn Ben Warzecha.

Startcrash mit vier Fahrern

Das zweite Rennen musste nach einem Startcrash mit vier Fahrern zunächst abgebrochen werden. Zum Glück kam keiner der Piloten ernsthaft zu Schaden. Nach dem Neustart schnupperte Ben Warzecha für zwei Runden Führungsluft, dann übernahm Paul Weinhold wieder das Zepter. Das bis zum Schluss enge Duell, jedoch ohne weiteren Platzwechsel, entschied schließlich Paul Weinhold mit 0,171 Sekunden Vorsprung erneut für sich.

Alessandro Reinhold aus Callenberg und Karl Henry Todorovic sahen im 16 Fahrer umfassenden Feld im ersten Lauf als Siebenter bzw. Achter die Zielflagge. Im zweiten verbesserte sich Alessandro Reinhold um einen Platz und wurde Sechster, Kalr Henry Todorovic wurde als einer der Gestürzten beim ersten Startversuch diesmal Elfter.

Fünf aus sechs

In den Rennen der Klasse Junior (Ohvale GP-0 110 4S,ca. 10 PS, Mindestens acht Jahre, Jahrgänge 2011 bis 2017) holten sich AMC-Fahrer fünf von sechs der möglichen Pokale. Till Trinks aus Meerane war, wie schon beim Saisonauftakt, wieder eine Klasse für sich und gewann einmal mit knapp zehn und einmal mit über sieben Sekunden Vorsprung. Nach dem zweiten Lauf wurde ihm in bester MotoGP-Manier vom Sachsenring die Ehre zuteil, als Sieger bei den ihm besonders nahe stehenden Streckenmarshalls ein Feuerwerk zu entzünden.

Im ersten Rennen lag anfangs Ron Richter aus Oelsnitz im Vogtland auf der zweiten Position, doch diese luchste ihm rasch der Hesse Jamie Loth ab. Vierter wurde der Geraer Levi Uhlig vor Moritz Härtlein aus Neukirchen/Erz. Die beiden Chemnitzer Pepe Paul Weinhold und Nick Goldammer wurden am Ende des Feldes Siebenter bzw. Achter.

Im zweiten Rennen entspann sich hinter Till Trinks ein spannender Dreikampf um die restlich zwei Podestplätze. Diese sicherten sich und dem AMC Sachsenring schließlich Ron Richter und Levi Uhlig, indem sie Jamie Loth hauchdünn auf den vierten Platz verwiesen. Moritz Härtlein musste diesmal mit Rang sechs vor Pepe Paul Weinhold und Nick Goldammer vorliebnehmen.

 

Gaststarter zeigten, dass sie nichts verlernt haben

In den Rennen zum ADAC Pocket Bike Cup (Kinder der Geburtsjahre von 2015 bis 2019 mit 4,2 PS leistenden Pocket Bikes Polini 910 Carena), eigentlich auch schon viele Jahre ebenfalls eine Domäne des AMC, gingen die Fahrer und eine Fahrerin des Hohenstein-Ernstthaler Motorsportclubs in Faßberg in Sachen Pokale noch leer aus. In Mülsen mischten mit den in diesem Jahr eigentlich pausierenden Alwin Munzert aus Mülsen sowie Jason Rudolphs jüngerem Bruder James der letztjährige Meister bzw. Vize-Meister ausnahmsweise mit und drückten den Rennen gleich mal ihren Stempel auf. Beide Rennen gewann Alwin Munzert vor James Rudolph, wobei es im zweiten besonders turbulent zuging. Im Zuge der Überrundungen war Alwin Munzert zu Beginn der zweiten Rennhälfte in Führung liegend gestürzt, sodass der bis dahin Zweitplatzierte James Rudolph den Platz an der unbarmherzig sengenden Sonne übernehmen konnte. Doch Alwin Munzert steckte nicht auf und holte sich zwei Runden vor Ultimo die Spitze zurück und schließlich den nächsten Sieg. Die dritten Plätze gingen an die Nicht-AMCler David Kehl und Mika Fleischer aus Baden-Württemberg bzw. Hessen.

Ohne die Gastfahrer hätte es diesmal auch für einen regulären AMC-Piloten für Podestplätze gereicht, denn im ersten Lauf wurde Bruno Stark aus Oberheldrungen im thüringischen Kyffhäuserkreis Vierter und im zweiten Fünfter. Auf dem nahezu gleichen Niveau war der Zwickauer Arthur Brosius unterwegs. Allerdings stürzte er im ersten Rennen auf Platz sechs hinter Bruno Stark liegend und seine Weiterfahrt mit dem lädierten Bike wurde später von der Rennleitung gänzlich gestoppt. Im zweiten Lauf holte er sich dann diesen sechsten Rang.

Der Hohenstein-Ernstthaler Matheo Böhm holte sich im rekordverdächtigen 20er-Fahrerfeld einen achten und einen siebenten Platz. Der Chemnitzer Milan Reuther wurde einmal Zehnter und einmal Zwölfter, womit er einmal vor und einmal hinter Arthur Brosius etwas jüngeren Cousin Elias Brosius ins Ziel kam. Leo Diener aus Bernsdorf wurde als weiterer Gaststarter einmal 13. und einmal 14. Madlen Schönberger aus dem bayrischen Schöllnach bei Deggendorf, die sich ebenfalls dem AMC Sachsenring angeschlossen hat, belegte die Plätze 15 und 16.

Insgesamt stehen für die Teilnehmer am ADAC Mini Bike bzw. Pocket Bike Cup noch sieben weitere Veranstaltungen auf dem Programm. Das Finale geht am 27. September im tschechischen Cheb unter Obhut des MSC Sachsenring über die Bühne.

 

2 comments

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Felix Neumann

Top, gern mehr davon

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Sophie Wagner

Ausgezeichneter Beitrag, sehr aufschlussreich

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