Muldentalbahn nach erfolgreicher Premiere: Diese Herausforderungen stehen jetzt an
Die Muldentalbahn lebt. Das war zu Himmelfahrt deutlich zu spüren. Die beiden Touren von Glauchau-Reinholdshain nach Wolkenburg und zurück sorgten nicht nur bei über 700 Fahrgästen für Begeisterung, sondern auch bei tausenden Schaulustigen an der Strecke. Sie jubelten dem alten «Dampfross», Baujahr 1959, und seinen vier Waggons zu – vermutlich wie vor 150 Jahren. Da fuhr die Muldentalbahn das erste Mal. Im Jahr 2002 kam das Aus, nicht nur aufgrund von Hochwasserschäden an der Strecke, sondern auch weil die Deutsche Bahn kein wirkliches Interesse mehr an der Linie zwischen Glauchau und Rochlitz hatte.
Viel Engagement
Um die Himmelfahrtstouren nach so langer Pause möglich zu machen, war viel Engagement nötig. Unter anderem legten sich Muldenthal-Eisenbahn-Gesellschaft, die Glauchauer Interessengemeinschaft Traditionslok 58 3047 und viele weitere Enthusiasten ins Zeug, unter anderem um die völlig zugewachsene Strecke freizuschneiden und die nötigen Genehmigungen zu erhalten. «Die Fahrt lief gut. Es ist schön, dass so viele Leute an der Strecke waren», sagt Lokführer Siegfried Böhm nach Vormittagstour. Obwohl die riesige Dampflok nur 20 Stundenkilometer fahren durfte, war der Zug schneller als der Plan vorsah. Zugbegeisterte, die an der Strecke auf Fotojagd waren, wurden da schnell hektisch.
Herausforderungen bleiben
Bei aller Freude bleiben aber immense Herausforderungen. Denn der Zug fuhr in Glauchau-Reinholdshain von einem improvisierten Bahnstein ab, weil die Genehmigung für die Zufahrt zum Glauchauer Bahnhof fehlt. «Ziel ist, dass die Muldentalbahn von dort aus fahren kann», sagt Oberbürgermeister Marcus Steinhart. Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn gestalten sich aber offenbar schwierig. Eine weitere Herausforderung sind die Finanzen, denn irgendwie rechnen muss sich die ganze Sache ja auch. Die Traditionsfahrten wurden nur durch viel Ehrenamt möglich.
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