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Mit Tradition und Lebensfreude: Kleiner Ort im Vogtland begeht sein 700-jähriges Bestehen

Koskau. 

Welch ein Winken und Strahlen, ein Bonbon-Werfen und Zurufen beim großen Festumzug am Sonntag. Es war ein Zittern mit dem Wetter, und ein bisschen Regen mussten die Koskauer zu ihrer 700-Jahrfeier in Kauf nehmen. Doch zum entscheidenden Zeitpunkt, als sich der Festumzug erst durch Ober- und dann durch Unterkoskau schlängelte, war alles gut. Gut gelaunte Kosker zeigen den erwartungsvollen Zuschauern, welche die Straßenränder säumten, die 700-jährige Geschichte ihres Ortes in lebendigen Bildern.

Die ersten Siedler und historische Meilensteine

Im Jahr 1325 war die Ersterwähnung des Ortes, damit begann der Festumzug. Die ersten Siedler indes mögen schon viel eher da gewesen sein. Dorfgewalt und Ortschaftsrat, gekleidet wie man es sich anno dazumal vorstellt, gaben sich die Ehre. Ab 1494 erwarb Koskau das Privileg zum Bierbrauen. Im Jahr 1606 musste Unterkoskau den Brand der Kirche verkraften. Genauso wie die Pest. 1653 soll der erste Bader, ein Heiler, in Koskau gewesen sein, um Menschen zu helfen. Klaus Geipel aus Oberkoskau spritzte munter Wasser ins Publikum.

Feuerwehr, Sportverein und Besatzungszeit

Im Jahr 1937, so erfuhren die Zuschauer, wurde die erste Feuerwehr gegründet. Erinnert wird an die Sportvereinsgründung «Geschwister Scholl» im Jahr 1948. Der Fußball spielt bis heute eine große Rolle im Dorf. Von 1935 waren die Wehrmacht und die russische Besatzung im Ort dominant. Da wurde natürlich auch ein bisschen Wodka ausgeschenkt.

Erinnerungen an Schule und Fasching

Weitere Bilder widmeten sich der Zeit, als es in Unterkoskau noch eine Schule und den Kindergarten gab. Hoch in der Luft winkten fröhliche Gardemädels dem Publikum zu. Seit 2004 wird der Fasching in Koske groß und fröhlich gefeiert.

Landwirtschaft und Handwerk im Wandel

Die Landwirtschaft früher und heute wurde dargestellt, genauso wie eine Bauernhochzeit. Frauen mit Rechen, Männer mit landwirtschaftlichen Maschinen zogen die Straßen entlang. Das Handwerk in Koske ist bis heute stark vertreten. So feiert Ofenbau Priesnitz dieses Jahr 70 Jahre, das Forstunternehmen Jens Bähr 33 Jahre Bestehen. Imkerei, Jagdwesen, Gerüstbau und die Mühle Oberkoskau waren weitere Themen.

Ein lebendiges und buntes Dorf

Dazu flogen Süßigkeiten durch die Luft, Bier und Wein wurden ausgeschenkt, kleine Werbegeschenke gereicht. Ein Dorf zeigte sich lebendig und bunt von früher bis heute, und das in all seiner Vielfalt und verschiedenen Facetten. Ein Erlebnis, das die Leute nach der Partynacht mit den Dorfrockern am Samstag in Strömen nach Koskau zog.

3 comments

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Sophie Wagner

Großartige Recherche, weiter so

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Tim Becker

Hervorragende Recherchearbeit

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Laura Weber

Klare Darstellung, gut erklärt

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