Laden

«Menschen kaufen bewusster»: Bio-Milchviehbetrieb im Erzgebirge gibt spannende Einblicke

Wernsdorf. 

Das bekannte Sprichwort «Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe» beschreibt treffend die Herausforderungen, die mit der Haltung von Kühen verbunden sind.

Bio-Milchvertrieb im Erzgebirge

In der Erzgebirgischen Agrargesellschaft Forchheim mbH, an den Standorten Wernsdorf, Lippersdorf und Dörnthal, kümmern sich 50 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um insgesamt 1.400 Tiere. Die Geschäftsführer Gunar Lantzsch und Jonathan Arnold führen einen reinen Bio-Milchviehbetrieb, der seit acht Jahren nach strengen Öko-Richtlinien arbeitet. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind auf den 2.000 Hektar bewirtschaftetem Land ein absolutes No-Go. Die artgerechte Haltung der sogenannten Bio-Kühe erfolgt unter strengen Auflagen und sorgt dafür, dass es den Tieren sowohl im Stall als auch auf den Weiden an nichts fehlt. Wer die Ställe der Agrargesellschaft betritt, wird von der Sauberkeit und den hellen Räumen empfangen. Frisches Stroh, genügend Auslauf und großzügige Weiden sind selbstverständlicher Standard. Ein Rundgang zeigt die gesamte Altersstruktur – vom frisch geborenen Kälbchen bis zur erfahrenen Milchkuh. Besonders niedlich sind die jungen Kälber, die sich bereits wacker auf ihren kleinen Beinchen halten, während die älteren schon genau wissen, wie man den Nuckeleimer bedient.

Milchkühe werden zwei Mal täglich gemolken

Zweimal täglich werden die Milchkühe gemolken, wobei jede von ihnen durchschnittlich zwölf Liter Milch mit einem Fettgehalt von vier Prozent liefert. Auch Auszubildende zum Tier- oder Landwirt sind ständig im Betrieb und lernen die vielseitigen Aufgaben kennen.

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Die Frage, ob die Arbeit trotz Bürokratie und zahlreichen Auflagen dennoch Freude macht, beantworten die Geschäftsführer entschlossen mit einem «Ja». Lantzsch betont, dass ihre Arbeit nicht nur vielseitig, sondern auch nachhaltig ist. «Die Menschen legen immer mehr Wert auf Qualität, kaufen bewusster und regionaler ein», sagt er. Trotz der Herausforderungen hat sich die Branche gewandelt und der Trend geht zu «Klasse statt Masse». Bis jetzt hat es das Unternehmen gut geschafft, denn es gehört zu jenen 48.000 Milchviehbetrieben, die in Deutschland noch da sind. Vor neun Jahren waren es noch 75.000. Herr Arnold bestätigt: «Es ist faszinierend, in der Natur zu arbeiten und nützliche Dinge zu tun.» Und das Unternehmen denkt langfristig: «Wir wollen auch in 20 Jahren noch erfolgreich sein.» Da es in der Region keine Verarbeitung für Bio-Milch gibt, wird die hochwertige Milch nach Bayern transportiert.

Das Unternehmen genauer kennenlernen

Für alle Interessierten gibt es im September die Möglichkeit, das Unternehmen bei einem Hoffest näher kennenzulernen. Führungen, Vorträge und kulinarische Köstlichkeiten erwarten die Besucher. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben und verspricht spannende Einblicke in die Welt der Bio-Milchwirtschaft.

 

2 comments

comments user
Anna Schmidt

Sehr informativer

comments user
Lukas Müller

Top, gern mehr davon

Post Comment