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Martin Sonneborn wird 60: «Ich bin praktisch tot»

Brüssel/Frankfurt. 

Martin Sonneborn blickt düster in die Zukunft: «Bis 55 ist das Leben super, und dann setzt der körperliche Verfall ein. Man kann nicht mehr so viel trinken, wie man eigentlich müsste», sagte der Politiker und Satiriker im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Diesen Donnerstag wird er 60 Jahre alt. Wie er das feiern wird? «Gar nicht», so seine Antwort. «Ich bin praktisch tot», ergänzte er. 

Seit rund elf Jahren sitzt der frühere Chefredakteur der Frankfurter Zeitschrift «Titanic» im Europaparlament, jetzt denkt er an die Rente. «Wir Parlamentarier sind ja finanziell recht gut gestellt und mit 63 kann man, glaube ich, in ein sicheres Altendasein hinüberwechseln.» 

Sonneborn: Sind uns der Demokratie nicht mehr so sicher

Dann könne er endlich das machen, was er eigentlich im Leben habe machen wollen: «In Kaffeehäusern herumsitzen, Dinge beobachten, Zeitung lesen und meinen Senf dazugeben.» 

Ein Wermutstropfen bleibt: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe Europa in eine Situation manövriert, in der es Krieg mit den Russen, mit den Chinesen und mit den Amerikanern gebe. «Wenn sie unsere Wirtschaft weiter so sabotiert, brauche ich ein Café mit schusssicheren Scheiben.»

Sonneborn beklagt zudem staatliche Maßnahmen gegen die Arbeit der Satire-Partei «Die Partei». «Wir sind uns der Demokratie nicht mehr so sicher», so der Journalist. «Früher sind wir selten verhaftet worden, und es stand auch niemand vor unserer Wohnungstür.» Mittlerweile würden auch Partei-Leute um 6.00 Uhr morgens von der Polizei besucht. Es habe zwei Hausdurchsuchungen gegeben, weil ein Plakat der Partei aufgehängt worden sei, auf dem «Feminismus, ihr Fotzen» gestanden habe.

6 comments

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Felix Neumann

Hervorragende Übersicht über das Thema

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Sophie Wagner

Ausgezeichneter Beitrag, sehr aufschlussreich

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Felix Neumann

Wirklich interessante Neuigkeiten

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Sophie Wagner

Sehr nützliche Zusammenfassung, weiter so

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Laura Weber

Interessante Perspektive, klasse geschrieben

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Sophie Wagner

Super Analyse, freue mich auf mehr

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