Kostenexplosion: JVA-Neubau bis zu 500 Millionen Euro teuer
Die Kosten für den gemeinsamen Gefängnisneubau von Sachsen und Thüringen schießen weiter in die Höhe. Die ursprünglich geplante Summe von 150 Millionen Euro hatte sich bereits mehr als verdoppelt. Nun wird mit bis zu 500 Millionen Euro kalkuliert, wie Vertreter beider Landesregierungen bei einem Vor-Ort-Termin in Zwickau erläuterten. Zugleich behält sich Thüringen vor, seinen Anteil an dem Projekt zu verringern oder ganz auszusteigen, sollten die Kosten und der Zeitplan erneut aus dem Ruder laufen.
Planung und Bau künftig in einer Hand
Nach der Kündigung des Generalplaners ruht die Problembaustelle weitgehend seit Ende März 2024. Neuen Schwung in das Projekt soll ein Totalunternehmer bringen. Dabei liegen Planung und Bauausführung in einer Hand. Doch dieser Unternehmer muss erst einmal gefunden werden. Voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2027 werde er in den Weiterbau einsteigen, hieß es. Die Fertigstellung ist demnach nun für 2029 angedacht, 2030 soll die Justizvollzugsanstalt (JVA) dem neuen Zeitplan zufolge ihren Regelbetrieb aufnehmen.
Ursprünglich hatten schon 2019 die ersten von bis zu 820 Häftlingen in das neue Großgefängnis mit sechs Hafthäusern, Sporthalle und Arbeitsbetrieben einziehen sollen. Doch immer neue Pannen haben das Vorhaben zu einer Problembaustelle gemacht. Zugleich müssen beide Länder deswegen den Betrieb alter Justizvollzugsanstalten aufrechterhalten, die eigentlich längst hätten geschlossen werden sollten.
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