Kindern genügt ein beiläufiges «Entschuldige bitte…»

DEIN Kind hat MEINEM Kind den Ball weggenommen! Eine Situation, die auf dem Spielplatz öfter mal auftritt und nach einer kurzen Klärung und einer Entschuldigung in der Regel schnell geklärt ist und schon spielen die Kinder wieder freundschaftlich gemeinsam weiter. Im Erwachsenenalter lässt sich jedoch leider nicht jeder Konflikt so einfach klären, wie damals auf dem Schulhof. Im Ernstfall verursachen bereits einfachste Missverständnisse schnell immense finanzielle Belastungen infolge sich türmender Anwaltsgebühren, Gerichtskosten und Honoraren von Sachverständigen.

Typische Alltagssituationen

In vielen alltäglichen Situationen entstehen Konflikte. Im Idealfall sprechen sich die Beteiligten aus und alles ist wieder «Friede, Freude, Eierkuchen». Nur leider tritt der Idealfall nicht mehr besonders häufig auf. Kommen die beteiligten Parteien nicht auf einen Nenner, erscheint im letzten Schritt die rechtliche Klärung unvermeidlich. Im Privatleben treten erfahrungsgemäß besonders häufig Mietstreitigkeiten auf – sei es aufgrund fehlerhafter Nebenkostenabrechnungen oder vermeintlich ungerechtfertigter Mieterhöhungen. Auch Nachbarschaftsstreitigkeiten, ausgelöst etwa durch Grenzverletzungen, Baumbepflanzungen oder ständige Ruhestörungen, gehören zu den häufigen Konflikten.

Unfaire Kündigungen, ausstehende Gehaltszahlungen oder Uneinigkeit über ausgezahlte Boni sowie Mobbingfälle im Unternehmen sind keine Seltenheit. Besonders kostspielig und riskant gestalten sich Streitigkeiten rund um das Auto. Ganz gleich ob Verkehrsunfälle, Probleme mit der Kfz-Werkstatt oder Streitigkeiten bei Bußgeldverfahren – Konfliktsituationen im Straßenverkehr ziehen oft lange und teure Rechtsfälle nach sich, die für den Fahrzeughalter ohne Versicherungsschutz rasch zur finanziellen Belastungsprobe werden könnte.

Rechtsstreitigkeiten können finanziell extrem belasten

Hierzu zählen vor allem Anwaltskosten, die sich bereits bei kleineren Streitigkeiten schnell auf mehrere Tausend Euro belaufen können. Eigentlich gibt es als Vorbeuge vor diesen möglichen finanziellen Belastungen nur die Möglichkeit, sich hier mit Hilfe einer Rechtsschutzversicherung vor diesen finanziellen Herausforderungen zu schützen, denn ein Schutz über einen Versicherungsanbieter schließt ebenso notwendige Gerichtskosten mit ein, was insbesondere bei weiterführenden Instanzen erhebliche Summen verursacht. Ebenfalls berücksichtigt werden von den Versicherern Honorare für Sachverständige und Gutachter – etwa bei komplexen Mietstreitigkeiten oder Kfz-Schadensprüfungen können diese notwendig werden, um sein Recht auch einklagen zu können. Nicht zuletzt auch wegen der immensen Belastungen unserer Gerichte etablieren sich Immer stärker Mediationsverfahren, welche eine außergerichtliche Einigung ermöglichen.

Nicht jede Rechtsschutzversicherung ist gleich und hat das gleiche Leistungsangebot. In der Regel gliedern sie sich in verschiedene Bausteine, beispielsweise Berufsrechtsschutz, Mietrechtsschutz, Privatrechtsschutz oder Verkehrsrechtsschutz. Nicht alle Versicherungen decken jeden alltäglichen Konfliktbereich vollständig ab. Wichtig bleibt insbesondere die Überprüfung, dass gewünschte Bausteine – etwa ein Miet- oder Verkehrsrechtsschutz – explizit in die Versicherung integriert sind. Zudem verdienen Aspekte wie Höhe der Selbstbeteiligung und Deckungssummen besondere Beachtung, da dies direkte Auswirkungen auf später zu tragende Kosten hätte. Ein ausführlicher Vergleich unterschiedlicher Versicherungsanbieter und Tarifmodelle ist auch hier immer empfehlenswert! Individuelle Beratungsgespräche, erlauben in der Regel einen besseren Überblick und dienen einer zusätzlichen Orientierung.

Ein Mediationsverfahren ist ein freiwilliges, außergerichtliches Konfliktlösungsverfahren, bei dem eine neutrale Drittperson (Mediator) die Streitparteien dabei unterstützt, eigenverantwortlich eine einvernehmliche Lösung zu finden. Bildquelle: Pavel Danilyuk via Pexels

Bereits offensichtliche oder absehbare Rechtsstreitigkeiten schließen fast alle Versicherer explizit aus. Kommt es also zum Konflikt mit dem Nachbarn oder fallen schwerwiegende Uneinigkeiten mit dem Vermieter bereits auf, erweist sich der Abschluss im Nachgang als unwirksam. Deshalb sollte ein möglicher Abschluss in vibrationsarmen Friedenszeiten schon prophylaktisch geschlossen werden. Oftmals sehen Versicherungsverträge bestimmte Wartefristen vor, innerhalb derer bestimmte Konfliktsituationen unmittelbar nach Vertragsschluss noch ungeschützt bleiben. Diese Fristen liegen häufig bei drei Monaten.

Rechtsstreite sind eine hohe zusätzliche Belastung Bildquelle: Jerzy Gorecki via pixabay

Pro & Contra

Versicherungen sind im Grunde dafür da, vor den finanziellen Folgen von unvorhersehbaren Ereignissen gewappnet zu sein. Man zahlt regelmäßig einen Beitrag – oft ohne je einen Schaden zu haben – und hofft natürlich, dass der Ernstfall nie eintritt. Aber wenn dann doch mal etwas passiert, zum Beispiel wenn das Fahrrad gestohlen wird, ein Wasserschaden die Wohnung ruiniert oder Streitigkeiten mit dem Vermieter auftreten, kann eine Versicherung dafür sorgen, dass man nicht plötzlich auf hohen Kosten sitzen bleibt. Es gibt viele verschiedene Arten von Versicherungen – für Gesundheit, Haftpflicht, Hausrat, Auto, Rechtsschutz und vieles mehr. Auch wenn sie manchmal wie eine unnötige Ausgabe wirken, könnten sie im richtigen Moment eine finanzielle Erleichterung sein. Sie haben das Potenzial, ein Stück Sicherheit zu schaffen in einer Welt, in der eben nicht immer alles planbar ist.