Halbzeit: Kulturhauptstadt zieht überaus positive Bilanz für Chemnitz
Sechs Monate lang trägt Chemnitz bereits den Titel Kulturhauptstadt Europas. Nun zieht Chemnitz 2025 mit ihren Partnern die erste Bilanz. Insgesamt wurde der Titel und die damit entstanden Projekte und Veranstaltungen sehr positiv aufgenommen.
Mehr Menschen besuchen Chemnitz – Hotels waren teils komplett ausgelastet
Die Besucherzahlen in Chemnitz und auch der Region sind gestiegen, was sich auch auf die Übernachtungszahlen (im März 9,8 Prozent mehr) niederschlägt. Hotels waren zu Großveranstaltungen wie dem Kosmos oder Hutfestival komplett ausgelastet und viele Reservierungen für die zweite Jahreshälfte sind bereits eingegangen. Dabei bleiben die Gäste im Durchschnitt drei bis vier Tage in der Stadt.
Mindestens 1 Million zusätzliche Fahrgäste im Verkehrsbund Mittelsachsen
Auch an den Verkehrsstatistiken zeigte sich ein deutliches erhöhtes Verkehrsaufkommen und eine touristische Nachfrage. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) verzeichnet von Januar bis Ende Juni mindestens 1 Million zusätzliche Fahrgäste und hat sein Angebot im ersten Halbjahr 2025 deutlich ausgeweitet. Es kamen zum allgemeinen Fahrplan 900 Busse und 560 Züge auf 12 Linien dazu. Bei besonderen Großevents wurde ein Sonderverkehr, darunter eine Nachtzugverbindung nach Stockholm, eingerichtet.
Oberbürgermeister hat alle Hände voll zu tun
Auch der Oberbürgermeister, Sven Schulze, hat in seinem Geschäftsbereich eine große Anzahl internationaler Termine dazugewonnen. Chemnitz durfte zudem erstmals seit der Wiedervereinigung mit Alar Karis aus Estland einen amtierenden Staatspräsidenten begrüßen. In der ersten Jahreshälfte kamen rund 30 Delegationsgruppen mit insgesamt 1.500 Fachbesuchenden aus über 30 Ländern Europas und der Welt nach Chemnitz, darunter alle EU-Mitgliedsstaaten sowie weiteren Ländern wie Armenien, Großbritannien, Japan, Kasachstan, Kosovo, Norwegen, der Türkei, der Schweiz und Südafrika.
«Aufschwung für Chemnitz»
Die Verantwortlichen der Kulturhauptstadt sprechen von einem «Aufschwung» für Chemnitz, welcher vor allem in den Bereichen Kultur, Tourismus, Wirtschaft und Infrastruktur sichtbar wird. «Die Gäste kommen mit großer Neugier und Offenheit und zeigen sich begeistert von dem vielfältigen Angebot in Stadt und Region. Die Menschen in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion zeigen mit Stolz, was für viele bislang ungesehen war.»
Die Sprecher der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH sprechen auch von einer «enormen Beteiligung» am Freiwilligenprogramm und lobe das lokale Engagement in den höchsten Tönen. Seit dem Start 2023 haben sich über 1000 Volunteers registriert, die bislang ca. 6000 Einsätze geleistet haben.
Wie geht es nach 2025 weiter?
Doch was wird nach 2025, wenn das Festjahr vorbei ist? Der «Kulturhauptstadteffekt» soll Chemnitz zukünftig weitertragen, so die Herausforderung, der sich Chemnitz mit samt seiner Partner stellen muss. Der Kunst- und Skulpturenweg «Purple Path», der Chemnitz und die Kulturhauptstadtregion mit den Werken zeitgenössischer Kunstschaffenden verbindet, wird sich in den kommenden Jahren zu einem bleibenden touristischen Anziehungspunkt entwickeln. Darüber hinaus werden zum Beispiel mit den Makerhubs neue kreativtouristische Angebote geschaffen.
Ein Highlight für 2026 steht schon fest: In genau einem Jahr startet am 18. Juni das internationale Festival Theater der Welt, das alle drei Jahre von einer anderen Stadt in Deutschland ausgerichtet wird.
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