Gedenken an den 17. Juni: Freiberg erinnert gemeinsam
Am Dienstag, den 17. Juni, gedachten Bürgerinnen und Bürger Freibergs der Opfer des Volksaufstandes von 1953 in der DDR. Wie jedes Jahr fand die Gedenkveranstaltung am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus auf dem Donatsfriedhof statt – ein stiller Ort der Erinnerung, an dem nicht nur Geschichte, sondern auch Haltung gezeigt wird.
Blumen wurden niedergelegt
Steve Ittershagen, stellvertretender Oberbürgermeister, legte gemeinsam mit Mitgliedern der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (Bezirksgruppe Freiberg) des Stadtrates und der Organisation „Freiberg für alle“ einen Kranz nieder. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler der Oberschule „Gottfried Pabst von Ohain“, die seit 2020 die Patenschaft für diesen Gedenktag übernommen haben.
Bewegende Briefe aus der Zeit
Die Jugendlichen – Lara Nowak, Jenny Lohse, Norman Hähnel und Tim Schubert – bewegten mit Vorträgen aus Briefen von damals Verhafteten. Sie hatten sich im Geschichtsunterricht intensiv mit dem Aufstand beschäftigt. „Es ist wichtig, dass junge Menschen verstehen, was damals geschah – und was es bedeutet, für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen“, Karl-Heinz Mantau, stellvertretender Landesvorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus im Freistaat Sachsen. Er war als Zeitzeuge dabei. Er erzählte von persönlichen Erlebnissen und denen seiner Familie – eindrucksvoll und nahbar. Besonders freute er sich über das Engagement der Jugendlichen: „Es ist berührend, wie ernsthaft sie sich mit der Geschichte auseinandersetzen. Ich komme gern in Schulen, um davon zu berichten.“
Es ist wichtig sich daran zu erinnern
Die Veranstaltung war ein starkes Zeichen dafür, wie wichtig das Erinnern bleibt – und wie die Brücke zwischen den Generationen gelingen kann. Alle Freibergerinnen und Freiberger waren eingeladen, gemeinsam innezuhalten – für Freiheit, für Demokratie, für Menschlichkeit.
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