Freud und Leid: Warum in Chemnitz zu Pfingsten Sirenen US-amerikanischer Autos heulten
Liebhaber ganz besonderer Fahrzeuge haben sich zu Pfingsten am Schauplatz Eisenbahn in Hilbersdorf getroffen: Die Gruppe «Emergency Car Friends Germany», der bundesweit 120 Mitglieder angehören, lud zum ersten Treffen in Chemnitz ein. Gekommen sind mehr als 20 Besitzer von ausgemusterten amerikanischen Polizeiautos. Vom Ford über den Chevrolet bis zum Dodge waren sie unter anderem einst auf New Yorks Straßen, in Los Angeles oder sogar auf Hawaii im Einsatz.
Historische Polizeiautos aus New York
Organisiert hatten das Treffen am Ronny und Kevin Futterleib. Vater und Sohn restaurieren seit etlichen Jahren alte US-Autos. In Hilbersdorf hatte Kevin Futterleib einen Wagen dabei, der einst dem Police Departement New York City gehörte. Futterleib investiere viel Zeit, um an die ausgemusterten Fahrzeuge zu kommen, wie er erzählt.
Weite Anreise
Eine weite Anreise für die Einladung nach Chemnitz hatte zu Pfingsten unter anderem Benjamin Scheitler auf sich genommen. Er rollte aus Schwäbisch G‘Münd mit einem alten Ford Crown Victoria aus Kalifornien ein. Fan der US-Cars sei er bereits seit vielen Jahren. «Als Kind habe ich mir schon Filme wie ‚Let‘s be cops‘ angeschaut», erzählt Scheitler. Letztes Jahr im Oktober hat er sich dann seinen Traum vom eigenen Auto erfüllt. Es sei ein unbeschreibliches Gefühl, wenn er mit dem langen Ford durch die deutschen Straßen fahre.
Begeisterung und Lärmbeschwerden
Des einen Freud ist des anderen Leid. Die langen Schlitten der US-Cars sind nicht nur optisch ein Hingucker sondern auch für die Ohren eine echte Herausforderung. Während die US-Car-Freunde bereits Samstag in den Morgenstunden die Sirenen ihrer Polizeiautos heulen ließen, waren die Anwohner in Hilbersdorf von dem Lärm einfach nur genervt. «Hoffentlich das letzte Mal. Vielen Dank für so einen Pfingstsamstag. Mir tun die Schichtarbeiter leid und die Anwohner», ist unter anderem in Kommentaren sozialer Netzwerke zu lesen.
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