Karl-May-Haus im Wandel: Neue Museumspädagogik und digitale Angebote zum Jubiläum
Schon im 17. Jahrhundert wurde das schmale Häuschen in Ernstthal gebaut, in dem im Jahr 1842 der wohl berühmteste Sohn der Stadt Hohenstein-Ernstthal das Licht der Welt erblicken sollte. Viele Jahre war das Gebäude längst nicht so schön anzusehen wie heute. Seit 1985 beherbergte es das kleine Karl-May-Museum, das nach der Jahrtausendwende durch die neue Begegnungsstätte wuchs und 2022 mit der Einweihung des futuristischen Depotanbaus zu einem ebenso spannenden wie gegensätzlichen Gesamtensemble wurde, das Vergangenheit und Zukunft vereinen soll.
Zum 40. Museumsgeburtstag tut sich etwas
Im Jahr des 40. Museumsgeburtstages tut sich erneut etwas: Im Garten auf der Südseite des Museums wird der Karl-May-Spielplatz errichtet. «Der Termin für die Einweihung steht aber noch nicht fest», sagt Marian Bertz, der im Frühjahr die Nachfolge des langjährigen Museumsleiters André Neubert angetreten hat und zuvor schon als Museumspädagoge tätig war.
Mehr Angebote für Kinder und digitale Erlebnisse
Im Sommer soll eine neue Museumspädagogin ihren Dienst im Karl-May-Haus beginnen. Dann sollen laut Marian Bertz auch neue Angebot auch für Kinder erarbeitet werden. Die junge Generation für die Werke des Abenteuerschriftstellers Karl May (1842 bis 1912) zu begeistern, ist heutzutage nicht ganz einfach. Das «neue» Karl-May-Haus versucht das durch die Kombination authentischer historischer Exponate mit moderner multimedialer Technik. Die historische Weberstube darf auch nicht fehlen, genauso wie eine große Sammlung von Karl-May-Übersetzungen in ganz verschiedenen Sprachen. Die aktuelle Sonderausstellung trägt passend zum Kulturhauptstadtjahr den Titel «Karl May und Chemnitz». Es gibt viele Bezüge des Literaten zur Stadt, in der er einst Lehrer war, aber auch 1862 eine Gefängnisstrafe zu verbüßen hatte. Denn im Leben des später wohlhabenden und angesehenen Literaten gab es auch so manche unschöne Episode.
Das Karl-May-Haus auf der Karl-May-Straße 54 in Hohenstein-Ernstthal ist von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr geöffnet und stellt sich unter www.karl-may-haus.de im Internet vor. Am 13. Juni beginnt 18 Uhr in der Begegnungsstätte der Vortrag «Zum 40. Jubiläum des Karl-May-Hauses – Eine Perle des Erzgebirges».
3 comments