Interview zum ESC: Der „Milkshake Man“ will sie alle verzaubern
Europas Musikherz schlägt in dieser Woche wieder schneller: Der Eurovision Song Contest steht an! Nach den zwei Halbfinal-Shows (am 13. Und 15. Mai) dürfen sich die ESC-Fans am Samstag (17. Mai) auf das große Finale in Basel freuen. Deutschland schickt das Duo Abor & Tynna mit dem Song «Baller» ins Rennen. Für Australien tritt der Sänger Go-Jo an, der das Publikum vor Ort und die zahlreichen TV-Zuschauer mit dem Lied «Milkshake Man» verzaubern will. Im ESC-Gespräch mit BLICK.de lässt er keine Fragen offen.
(der Text wurde vom Englischen ins Deutsche übersetzt)
ESC-Act Go-Jo: Warum er vom australischen Sieg in Basel überzeugt ist
BLICK.de: Hallo Go-Jo! Du nimmst für Australien am Eurovision Song Contest teil. Mit dem Song «Milkshake Man» willst du viele Punkte abstauben. Warum, glaubst du, hat der Song das gewisse Etwas? Was steckt hinter der Entscheidung, mit «Milkshake Man» beim ESC anzutreten?
Go-Jo: In dem Moment, als mein Team und ich «Milkshake Man» geschrieben haben, war diese unglaubliche Energie im Raum – Sheppard (Songwriter) und ich wussten einfach, dass der Song etwas Besonderes hat. Er war lustig, mutig und voller Persönlichkeit. Und ich wollte schon immer etwas schaffen, das Menschen ermutigt, sich selbst zu feiern. Die Entscheidung fiel nicht sofort, aber je mehr wir zuhörten und uns den Song auf der Eurovision-Song-Contest-Bühne vorstellten, desto klarer wurde, dass er der Richtige war.
BLICK.de: Der Song hat den gewissen Ohrwurm-Effekt. Aber in eigenen Worten erklärt: Warum hat er das Potenzial, der Siegersong des Eurovision Song Contests zu werden? Ich kann mir vorstellen, dass du von dem Song sehr überzeugt bist. Was macht ihn besser als alle anderen Songs im Wettbewerb?
Go-Jo: «Milkshake Man» ist mehr als nur eingängig – es ist eine farbenfrohe Hymne der Selbstdarstellung, die jeden dazu einlädt, seine Eigenheiten zu akzeptieren. Beim Eurovision Song Contest geht es darum, Einzigartigkeit zu feiern, und dieser Song fängt diesen Geist auf eine Weise ein, die fröhlich, kraftvoll und unvergesslich ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mischung aus Spaß und Herz eine Magie erzeugt, die Europa erobern kann.
BLICK.de: Der ESC steht jetzt kurz bevor. Bist du schon sehr nervös? Du spürst bestimmt großen Druck: Was ist deine Strategie, um nicht völlig durchzudrehen?
Go-Jo: Absolut bin ich nervös. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht nervös, aber im positiven Sinne! Ich schaffe es, die Ruhe zu bewahren, indem ich mich an Routinen wie Singen auf dem Laufband (was schwieriger ist, als es klingt!) halte und morgens mit 80er-Jahre-Tanz-Aerobic in den Tag starte, um locker und bewegungsbereit zu bleiben. Ich erinnere mich jeden Tag daran, wie glücklich ich bin, das tun zu dürfen, was ich will. Und daran, dass die Freude immer die Nervosität überwiegt.
Ständige Vergleiche mit anderen Sängern: Das denkt Go-Jo wirklich darüber
BLICK.de: Viele ehemalige Eurovision-Teilnehmer wurden später zu internationalen Superstars (Céline Dion, ABBA, Måneskin, …). Du könntest der Nächste sein! Ist es ein primäres Ziel, deine Karriere auf die nächste Stufe zu heben? Oder konzentrierst du dich als Eurovision-Teilnehmer hauptsächlich darauf, so viele Punkte wie möglich für dein Land zu holen?
Go-Jo: Ich wäre begeistert, wenn mir diese Erfahrung neue Türen öffnen würde, aber im Moment konzentriere ich mich voll und ganz darauf, Australien mit allem, was ich habe, zu vertreten. Es geht darum, für mein Land, die Fans und all die Menschen da zu sein, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Was danach passiert, ist nur ein Bonus – ich bin hier, um mein Bestes zu geben.
BLICK.de: Du hast bereits von der tieferen Bedeutung von «Milkshake Man» erzählt. Du möchtest folgende Botschaft vermitteln: Man sollte sich in seiner Haut wohlfühlen, authentisch sein und sich nicht schämen, sich zu zeigen. Sich in seiner Haut wohlzufühlen, sich nicht zu schämen – musstest du das früher selbst lernen? Oder warst du schon immer so selbstbewusst und sicher wie jetzt?
Go-Jo: Überhaupt nicht – ich habe Jahre gebraucht, um mich selbst voll und ganz zu akzeptieren. Als ich in einem abgelegenen Teil Australiens aufwuchs, fühlte ich mich oft wie ein Außenseiter, aber ich habe gelernt, dass Anderssein eigentlich eine Superkraft ist. Jetzt möchte ich anderen helfen, das auch zu erkennen, und «Milkshake Man» ist meine Art zu sagen: Du bist genug, so wie du bist.
BLICK.de: In den sozialen Medien vergleichen dich viele Menschen mit Sänger Benson Boone oder sogar deinem Eurovision-Kollegen ADONXS aus Tschechien. Siehst du selbst Ähnlichkeiten? Magst du es, mit anderen Sängern verglichen zu werden? Als Sänger möchte man doch bestimmt seine ganz eigene Identität schaffen…
Go-Jo: Ich finde beide Künstler großartig, daher sehe ich solche Vergleiche als Kompliment! Aber ich war schon immer fest davon überzeugt, Dinge auf meine eigene Art zu machen und einen Sound und eine Identität zu schaffen, die einzigartig ist. Letztendlich hoffe ich einfach, dass die Leute das Herz hinter der Musik spüren – das ist mir am wichtigsten.
«Selbst wenn der Glanz verfliegt»: Australier Go-Jo ganz sentimental
BLICK.de: Du zeigst dich in den sozialen Medien in Clips mit deinen Eurovision-Kollegen aus den anderen Ländern. Ihr seid alle zusammen eine große Eurovision-Familie, so scheint es. Ich kann mir vorstellen, dass es eine sehr aufregende Reise ist, die ihr alle gemeinsam beim Eurovision Song Contest durchlebt. Macht es dich traurig, wenn du daran denkst, dass dieses unglaubliche Erlebnis in wenigen Wochen vorbei ist?
Go-Jo: Absolut! Diese Reise war wie ein magisches Schulcamp mit einigen der talentiertesten und liebsten Menschen, die ich je getroffen habe. Ich weiß, dass ich diese Erinnerungen – und Freundschaften – ein Leben lang mit mir tragen werde, selbst wenn der Glanz verfliegt.
BLICK.de: Warst du schon mit Abor & Tynna, die für Deutschland antreten, im Gespräch? Was hältst du vom Song «Baller»?
Go-Jo: Ja, ich habe sie in Amsterdam getroffen – sie sind legendär! Ich habe «Baller» gehört und es ist der absolute Hammer, von Anfang bis Ende eine tolle Stimmung. Sie haben dem Wettbewerb etwas ganz Neues verliehen, und ich finde ihre Musik einfach toll.
BLICK.de: Was würdest du als Erstes (und Zweites) tun (während und nach der Show), wenn du den Eurovision Song Contest gewinnen würdest?
Go-Jo: Zuerst würde ich wahrscheinlich schreien, jeden in Sichtweite umarmen und vielleicht sogar einen Purzelbaum vom Sofa im Aufenthaltsraum machen – wenn ich nicht vorher vor Schreck umfalle! Dann würde ich sofort meine Eltern anrufen – sie haben mich vom ersten Tag an begleitet. Danach würde ich wahrscheinlich merken, dass ich aufstehen und noch einmal «Milkshake Man» performen muss! [lacht]
BLICK.de bedankt sich für das spannende Gespräch mit ESC-Kandidat Go-Jo aus Australien!
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