Friedensaktion: Ehemaliger Bundeswehr-Oberst spricht zum Thema Kriegsgefahr
Die Friedensaktion-Plauen-Vogtland hatte schon mehrfach für Aufsehen gesorgt. Jetzt lädt das parteiübergreifende Bündnis zu einer hochinteressanten Talkrunde ein. Zu Gast in Plauen ist nächsten Mittwoch Oberst a.D. Wolfgang Richter. Im Komturhof geht es um die Frage: US-Mittelstreckenraketen für Deutschland – bringen sie mehr Sicherheit oder größere Kriegsgefahr? Dieser mit Spannung erwartete Vortrag beginnt 19 Uhr.
Prominenter Gast spricht zum Thema
Zu den 16 Mitgliedern der Friedensaktion-Plauen-Vogtland gehört auch Silvia Weck. Die Pressesprecherin der Gruppe schickt vorab folgende Hintergrundinformationen. „Die Veranstaltung findet unter dem Motto ‚US-Mittelstreckenraketen für Deutschland? Bringen sie mehr Sicherheit oder größere Kriegsgefahr?‘ am Mittwoch, dem 25. Juni 2025, 19 Uhr, im Komturhof in Plauen statt. Die Friedensaktion hat Oberst a.D. Wolfgang Richter eingeladen und hofft auf zahlreiche Interessierte. „Der Eintritt ist frei, Spenden dürfen an dem Abend gerne geleistet werden“, lässt Silvia Weck wissen. Wolfgang Richter ist Oberst a.D., er war Leitender Militärberater in den deutschen UN- und OSZE-Vertretungen, von 2010 bis 2022 bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, Forschungsgruppe Sicherheitspolitik,. Heute ist Wolfgang Richter als Associate Fellow beim Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GZSP) tätig. Er beschäftigt sich beispielsweise mit der Europäischen Sicherheitsordnung und der stabilisierenden Rolle der Rüstungskontrolle.
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Die Friedensaktion-Plauen-Vogtland hatte schon mehrfach für Aufsehen gesorgt. Unter anderem wurden Demonstrationen organisiert. Foto: Pressebüro Repert Foto: Pressebüro Repert
Risiken für die Sicherheit Deutschlands werden aufgezeigt
Wolfgang Richter wird sich in seinem Vortrag in Plauen zunächst mit der Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland beschäftigen. Er geht dabei auf die Risiken für die Sicherheit Deutschlands sowie die Folgen für die globale Stabilität ein. In seiner Abhandlung „Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland? Konzeptioneller Hintergrund und Folgen für die europäische Sicherheit“ stellt Wolfgang Richter beispielsweise dar, dass die geplante Stationierung der Mittelstreckenraketen die Konfrontation zwischen Russland und der Nato verschärfe und „dazu beitrage, Moskaus Motiven für die Fortsetzung des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs gegen die Ukraine neue Nahrung zu geben.“
Dem Vortrag schließt sich eine Diskussionsrunde an
Zumindest als befremdlich bezeichnet er die Tatsache, „dass eine Entscheidung von solcher Tragweite für die Sicherheit Deutschlands mitgeteilt werde, ohne sie im Vorfeld im Deutschen Bundestag und in der deutschen Öffentlichkeit ausführlich zu diskutieren. Die Verschärfung der Konfrontation in Europa und die Erhöhung des atomaren Risikos Deutschlands verlangen eine breite und inklusive nationale Diskussion“, findet Oberst a.D. Wolfgang Richter. Dem Vortrag wird sich eine Diskussionsrunde zu allen relevanten Fragen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine anschließen. Auch werden Unterschriftenlisten zur Unterzeichnung des Berliner Appells „Gegen neue Mittelstreckenwaffen und für eine friedliche Welt“ sowie des Manifests der SPD-Friedenskreise ausliegen.
Wunsch: Verteidigungsfähigkeit und Diplomatie sollen wieder eine Einheit werden
Jürgen Lösche hat gemeinsam mit Dr. Udo Junker die Friedensaktion-Plauen-Vogtland ins Leben gerufen: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Wolfgang Richter mit seinem Vortrag nach Plauen zu holen. Wir wollen alles tun, um den Frieden in Europa zu erhalten und für die zukünftigen Generationen zu sichern. Dies wird nach unserer Auffassung nur gelingen, wenn man Verteidigungsfähigkeit und Diplomatie endlich wieder als Einheit begreift“, so Initiator Jürgen Lösche. Seine Hoffnung: „Dass die Menschen in Deutschland aufstehen gegen das neuerliche Aufrüsten. Wir hoffen darauf, dass immer mehr Menschen sich der Gefahren bewusst werden und mit dem Besuch unserer Veranstaltung ihr Interesse an diesem sensiblen Thema bekunden.“
Die Friedensaktion-Plauen-Vogtland
Die Friedensaktion-Plauen-Vogtland, der auch einige der Akteure der Friedlichen Revolution vom Herbst 1989 angehören, setzt sich für Entspannungspolitik ein, die auf Diplomatie, Deeskalation und friedliche Koexistenz setzt. Als überparteiliches Friedensbündnis hat sie eine Petition gegen die beabsichtigte Stationierung von amerikanischen Mittelstreckenraketen gestartet, Friedensmahnwachen unterstützt, im September 2024 im Komturhof ein gut besuchtes Diskussionsevent über ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine mit Vizeadmiral a.D. Kay-Achim Schönbach sowie eine Podiumsdiskussion mit den vogtländischen Direktkandidaten zur Bundestagswahl veranstaltet. Mitte März initiierte die Friedensaktion-Plauen-Vogtland eine erste Protestveranstaltung unter dem Motto „JA zum Frieden! Schulden für Aufrüstung? NEIN!“ mit rund 300 Teilnehmern. Es folgte der Ostermarsch unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ mit rund 400 Teilnehmern. Hier ein Link zur Aktion.
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